Ja, genau und das meine ich aus tiefstem Herzen. Was ich meine?
Ich finde, dass ganz viele Unternehmer und Unternehmen in ihrer Kommunikation ehrlicher und authentischer sein sollten. Warum? Zum einen weil es erfolgreicher ist und zum anderen weil es einfach Spaß macht.
Hört auf!
Es ist an der Zeit damit aufzuhören, euren Kunden etwas vorzumachen. Ihnen in schillernder Werbung vorzugaugeln, wie toll ihr und euer Produkt oder eure Dienstleistung denn seid. Versteckt euch nicht mehr hinter euren Logos, Hochglanzbroschüren oder schicken Anzügen.
Die potentiellen Kunden da draußen sind es leid, mit Werbung überhäuft zu werden. Die Menschen sind übersättigt in einer völlig mit Werbung überladenen Welt. Warum sollten euch eure Kunden glauben, dass ihr die tollsten und besten seid? Jeder weiß doch, dass nicht alles Gold ist was glänzt.
Fangt an!
Aber wie geht das jetzt? Und was bedeutet es überhaupt?
Damit ist nicht gemeint, dass ihr nun einfach nur Bilder von der nächsten Teamparty postet und ab und an mal einen Kunden interviewt. Dem Thema sollte man sich schon strategisch nähern. Es ist eine große Veränderung im Unternehmen, wenn man authentisch kommunizieren will. Diese Entscheidung muss von ganz oben getragen werden und ein Großteil der Mitarbeiter mit einbezogen werden. Ich kann nur dazu motivieren, möglichst viele Mitarbeiter in eine authentische Kommunikation mit einzubeziehen. Wer kann ein besserer Botschafter eures Produktes oder eurer Dienstleistung sein als die eigenen überzeugten Mitarbeiter.
Das aller wichtigste und der Fahrplan für alles sind eine echte Vision und eure definierten Markenkernwerte. Sie sind die Basis für jede Entscheidung in der Kommunkation.
Macht euch Gedanken:
- Wofür steht ihr und euer Unternehmen?
- Was ist euch wichtig?
- Was wollt ihr bewegen oder verändern?
- Wie tickt ihr?
Die Vision treibt euch an und alle Mitarbeiter sollten sie kennen, verstehen und mittragen.
Hinter jedem Unternehmen stehen immer Menschen, mit bestimmten Werten und genau das macht das Unternehmen aus. Das Produkt ist oft austauschbar aber die Werte der Menschen dahinter macht es einzigartig. Für die Definition eurer Werte kann euch sehr gut die Limbic® Map von Dr. Häusel helfen. Für die Erarbeitung eurer Werte bietet sich prima ein Workshop mit allen oder wenn das Unternehmen groß ist, mit einer Vielzahl von Mitarbeitern an.
Wenn die Werte einmal stehen, werden alle folgenden Konzepte und Maßnahmen viel leichter von der Hand gehen. Versprochen!
Kleiner Hinweis am Rande: Durch die Beschäftigung mit den eigenen Werten, wird euch auch die Auswahl passender Teammitarbeiter leichter fallen. Und wenn ihr erst mit der authentischen Kommunikation begonnen habt, dann zieht ihr automatisch die für euch „richtigen“ Mitarbeiter an.
Wie nun weiter?
Nach den Werten folgt die Kommunikationsstrategie.
Wen wollt ihr erreichen? Wer sind eure Zielgruppen?
- potentielle Kunden
- Multiplikatoren
- Presse
- Geschäftspartner
- Mitarbeiter
- etc.
Was wollt ihr kommunizieren? Was sind die Ziele?
- Imageaufbau
- Verkauf
- Support
- Austausch/Vernetzen
- etc.
Wenn diese Fragen geklärt sind, schaut ihr nun nach den passenden Kanälen. Für eine authentische Kommunikation ist Social Media ja fast nicht auszuschließen. Man kann nicht pauschal sagen, welcher Kanal für welche Zielgruppe oder Ziele das beste ist. Das muss man sich wirklich sehr genau anschauen und ist auch abhängig von der Art des Inhaltes. Wenn ich also feststelle, dass meine Zielgruppe viel auf YouTube unterwegs ist, ich mich aber mit Video nicht so recht anfreunden kann (weil es mir vielleicht zu aufwändig oder teuer ist), wird es wohl für mich kein passender Kanal sein. Daraus ergibt sich eigentlich ganz selbstverständlich, dass man nicht in allen Kanälen die gleichen Inhalte postet.
Was meine ich jetzt mit authentisch?
Traut euch, eure Mitarbeiter und Kunden erzählen zu lassen. Zeigt Gesicht: egal ob als Bild, Video oder Text. Unterhaltet euch in den sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten, die eure Werte teilen oder diskutiert mit Menschen, die es nicht tun. Social Media ist keine Einbahnstraße, wo ihr nur eure Informationen in die Welt raus schreit. Soziale Netzwerke sind für Interaktion gedacht. Kommt ins Gespräch, tauscht euch aus, und vor allem hört zu. Früher machten sich Unternehmen Gedanken, was wohl die Kunden für eine Meinung über sie haben und man entwarf Fragebögen wie „Eure Meinung ist uns wichtig“. Genau das kann Social Media leisten. Ihr müsst nur nachfragen und zuhören.
Berichtet aus eurem Alltag, von Veranstaltungen, Höhepunkten aber auch Tiefschlägen. Das macht euch sympatisch, greifbar und echt.
Seid erreichbar für eure Kunden in den Sozialen Netzwerken. Das bedeutet, dass ihr nicht erst Tage später oder sogar gar nicht auf Anfragen reagiert sondern am besten noch am gleichen Tag.
Ich weiß, das kostet Zeit aber es lohnt sich und ist so wertvoll. Ihr habt das Ohr am Kunden, erkennt den Pulsschlag der Zeit und entdeckt Trends.
Der Unterschied zur werblichen Kommunikation ist, dass ihr als Menschen und nicht als unpersönliches Logo wahrgenommen werdet.
Seid agil in der Kommunikation!
Und jetzt bringe ich noch das Fass zum überlaufen. Plant eure Kampagnen und Maßnahmen aber bleibt flexibel. Reagiert auf aktuelle Geschehnisse, Trendwenden oder Veränderungen in eurem Umfeld. Was einfach heißen soll, überprüft und hinterfragt regelmäßig und in kurzen Abständen eure Pläne und passt sie ggf. an. Haltet nicht nur daran fest, weil es einmal so geplant war.
Angst vorm Shitstorm?
Ich bekomme es in Gesprächen immer wieder zu hören: „Ja aber was ist, wenn sich die Kunden beschweren oder meine Facebook-Seite dafür nutzen, um sich unsachlich auszukotzen?“
Ich kann euch nur sehr dazu ermutigen, eine authentische Kommunikation zu führen. Die Kunden werden über die sozialen Netzwerke sowieso eure Schwächen herausfinden, weil unzufriedene Kunden euch irgendwo bewertet haben oder ihren Frust abgeladen haben. Geht den Schritt nach vorne und kommt ihnen zuvor. Beobachtet über ein Monitoring, was über euch erzählt wird und reagiert professionell darauf. Andere Nutzer werden eure Kommentare zu der Kritik lesen und positiv wahrnehmen, wenn ihr nachvollziehbar und professionell geantwortet habt.
Lacht auch mal über euch selbst und nehmt euch nicht zu ernst. Fehler passieren überall. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Geht offen und ehrlich in eurer Kommunikation damit um. Damit dreht ihr den Spieß einfach um und wandelt eure „scheinbaren“ Fehler oder Probleme, in eine positive Wahrnehmung eures Unternehmens um.
Tschakka, nur Mut! Legt los.