Schreibtisch mieten ist kein Coworking!

11.12.2017 | Coworking, Coworking Space, New Work, Standard, Work-Life-Integration

Wir werden nicht müde sehr gerne immer wieder zu erklären, was Coworking eigentlich ist. Bei unserer Frage, ob die Leute wissen „was Coworking eigentlich ist“, bekommen wir oftmals immer wieder sehr ähnliche Antworten. Viele reduzieren es auf das flexible Anmieten eines Arbeitsplatzes oder Teambüros.

Ja, das ist die Basis – das stimmt! Ohne Schreibtisch, Stuhl, WLAN und für viele auch Kaffee wird es nicht funktionieren zu arbeiten. Aber „echtes“ Coworking ist so viel mehr als das.

Community, Community, Community

Das wirklich aller wichtigste am Coworking ist die Community. Wir erleben es hier tagtäglich, dass sich Coworker zusammen tun und gemeinsam an Projekten arbeiten, neue Ideen entwickeln oder sich einfach nur unterstützen und einen Tipp geben.

Es ist einfach schön Kollegen zu haben, wenn man ein Einzelunternehmer ist oder die „echten“ Kollegen des Arbeitgebers irgendwoanders in Deutschland oder auf der Welt verteilt sitzen. Homeoffice ist nett und hat seine Vorteile – ganz sicher – aber es ist auch einsam und man hängt so manchens Mal in seinen Gedanken fest oder ist geneigt, dem Hausputz oder anderen häuslichen Dingen, den Vorrang zu geben. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Unternehmen (wie z.B. IBM oder Yahoo) die ihre Angestellten wieder aus dem Homeoffice zurück ins Unternehmen holen, weil sie dort weniger produktiv sind und ihnen einfach die Inspiration durch andere Menschen fehlt. Coworking Spaces sind eine gute Alternative, um dem entgegen zu steuern. Man kann trotzdem nah am Wohnort arbeiten und vereinsamt nicht alleine zu Hause.

Neue Ideen

Kreative Ideen entstehen am besten in einem positiven Umfeld zusammen mit anderen Menschen. Jeder kennt es, alleine im Büro oder zu Hause kann man ganz vorzüglich Dinge abarbeiten aber etwas neues kreieren und mal das alte oder gewohnte in Frage stellen, dass ist eher schwierig.

Nichts inspiriert uns mehr als neue Orte und andere Menschen. Hänge ich fest in meinen Gedanken, drehe ich mich immer wieder im Kreis? Dann hole ich mir einfach in der Gemeinschaftsküche mal einen Kaffee, treffe dort auf andere, erzähle dort, was ich tue und bekomme sofort ein Feedback, wenn ich es möchte. Manchmal muss ich noch nicht einmal erzählen, was ich mache. Ich setze mich hin, beobachte, höre zu und lasse es auf mich wirken. Und schon passiert etwas im Kopf.

Besonders toll sind dann die Momente, wo sich zwei finden und gemeinsam eine neue Idee spinnen und daraus ein Geschäftsidee entwickeln.

Unterstützung

Wertvoll ist aber auch ein Support, weil man selbst in einem Bereich nicht weiter kommt. Da zeigt ein Coworker einem anderen, wie er denn mit der neuen Instagram-Funktion umgeht oder ermutigt ihn, es doch einfach mal auszuprobieren, weil er so erfolgreich damit ist.

Gemeinsam sind wir stark, wird in „echten“ Coworking Spaces gelebt. Der eine schreibt über den anderen einen Blogartikel oder macht ein Interview mit ihm. Nicht selten empfehlen sich auch die Coworker gegenseitig weiter oder arbeiten gemeinsam an einem Kundenprojekt. Und wenn der eine keine freien Kapazitäten hat, dann greift der andere ihm unter die Arme, wenn er vom Fach ist.

Offene Worte

Wenn ich offen und ehrlich mit den anderen Coworkern umgehe, bekomme ich auch bereitwillig, wenn ich es denn möchte, ein offenes Feedback von anderen. Das ist vielleicht nicht immer das, was ich mir vorgestellt habe, aber oftmals hilft es mir, mich oder mein Projekt weiterzuentwickeln.

Das interessante dabei ist, dass die Person, die mir Feedback gibt, gar nicht vom Fach sein muss. Es ist sogar oft hilfreich, sich mit Menschen auszutauschen, die nicht in der Materie stecken. Die sind nämlich unvoreingenommen und haben oft die „Nutzerbrille“ auf.

Natürlich gibt es auch die anderen

Auch bei uns gibt es die anderen, die eher für sich arbeiten und wenig den Austausch mit anderen suchen. Das wollen wir hier gar nicht verschweigen. Wir versuchen aber alle Coworker aus der Reserve zu locken und nachzufragen: Wo steht ihr? Was macht ihr? Was braucht ihr gerade?

Wir überlegen dann, welche Person in unserer Community (die sich nicht nur auf die Mieter eines Arbeitsplatzes beschränkt) kann unterstützen oder Türen öffnen und bringen die beiden zusammen.

Manch einer braucht auch nix und schätzt einfach nur die Gesellschaft und den Small Talk in den Pausen. Nicht mehr oder weniger. Das ist natürlich auch völlig in Ordnung so.

Für Unternehmen so wertvoll

Viele verbinden mit Coworking immer nur Freenlancer und Freiberufler, die sich dort eine Infrastruktur teilen. In den Coworking Spaces dieser Welt sind in der Vergangenheit ja schon einige Startups entstanden für die dieses Umfeld ideal war: vielfältiges Knowhow, großes Netzwerk, Innovationsfreudigkeit und hohe Flexibilität.

Wir haben aber auch schon festgestellt, dass Coworking auch für die Mitarbeiter etablierter Unternehmen sehr wertvoll sein kann. Wir dürfen gerade live bei uns miterleben, wie ein Mittelständler zusammen mit einem Gründer an einem neuen Geschäftsfeld arbeitet.

Aber auch das Verlassen des eigenen Firmengebäudes, um z.B. an einer Strategie zu arbeiten, ist oft sehr wirkungsvoll, weil es in einem inspirierenden innovativen Umfeld einfacher von der Hand geht und neutralen Boden darstellt.

Heute so … aus Nicole´s Nähkästchen

Ich habe mich mit einem unserer Coworker, der sich gerade mit einer sehr spannenden Geschäftsidee selbstständig macht, zum Mittag in unserer Lounge ganz angeregt unterhalten. Wir haben dabei festgestellt, dass wir ähnliche Erfahrungen in der Vergangenheit im Umgang mit Kunden gemacht hatten. Wenn ich Workshops oder Erstbriefings mit meinen Kunden im Bereich „Authentische Online Kommunikation“ durchgeführt habe, stand ich bei ausgewählten Kunden immer wieder mal vor dem gleichen Problem und wir sind nicht so recht weiter gekommen, weil der Kunde sich ins Schneckenhaus zurück gezogen hat, da ich anscheinend in zu tiefen Wunden gebohrt habe. Übrigens, ganz nebenbei, mein Spezialgebiet 🙂 Ich finde irgendwie immer die Baustellen, die irgendwo noch vorher bearbeitet werden müssen, bevor man mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation beginnen kann.

Ich hatte bis dato keine richtige Lösung, wie ich an der Stelle beim Kunden weiter komme, wenn er im Schneckenhaus hockt und irgendwie keine Lust auf Hausaufgaben hatte. Meine nette Mittagsgesellschaft hat nun genau für dieses Problem eine Lösung konzipiert und diese auch schon mit Kunden sehr erfolgreich verwirklicht. Nun weiß ich genau, dass ich in Zukunft meine Kunden, an diesen Experten weiterleiten kann und wir danach viel besser vorwärts kommen. Das mal eine kleine nette Coworking-Story am Rande.

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