Warmup mit Regionalbürotreffen von CoWorkLand
Wir sind seit Herbst letzten Jahres Regionalbüro der CoworkLand e.G. für Thüringen. CoWorkLand ist eine Genossenschaft, die sich das Thema Coworking im ländlichen Raum auf die Fahnen geschrieben hat. Zum einen Vernetzen sich die Spacebetreiber untereinander und zum anderen berät und begleitet die Genossenschaft sowohl Gründer*innen von neuen Spaces als auch öffentliche Institutionen, die Coworking im ländlichen Raum voranbringen und unterstützen möchten.
Mal ganz davon abgesehen, dass Thüringen mit Abstand das Bundesland mit den wenigsten Coworkingplätzen pro Einwohner ist, haben wir hier vor allem im ländlichen Raum viel Potential für neue Arbeitsorte.
Neben dem wöchentlichen, digitalen Austausch der Regionalbüros finden auch regelmäßig Treffen vor Ort statt. Die COWORK bot sich natürlich an, das miteinander zu verbinden und den Donnerstag und Freitag dafür zu nutzen. CoWorkLand ist in den letzten Monaten stark gewachsen. Das große Thema war deshalb Strukturen schaffen und interne Optimierung von Prozessen.
Donnerstagabend trafen sich noch das Orga-Team der COWORK und die Teilnehmer des Regionalbürotreffens für einen entspannten Ausklang des Tages in einer Kneipe auf dem Wenigemarkt in Erfurt. Dort wurde dann der erste Running Gag der Konferenz „kreiert“ und das Wahrzeichen der Stadt mal eben aus Versehen umbenannt in KrämerLoft-Brücke. Wir fühlen uns sehr geehrt!
Freitag Eröffnung im KrämerLoft
Los ging es mit einem entspannten Abend bei uns im KrämerLoft. Wir haben dem Tag bewusst viel Raum für Gespräche und Netzwerk gegeben, weil wir genau das 3 Jahre in der digitalen Variante der COWORK 2020 und 2021 nicht hatten bzw. es viel zu kurz kam.
Die Teilnehmer konnten nach ihrem Konferenz-Checkin ab Freitag 15:00 Uhr bei uns im KrämerLoft mit einer Stadtführung starten und erst einmal unsere wunderschöne Stadt Erfurt kennenlernen. Viele waren sehr positiv überrascht und haben gesagt, dass sie privat auf jeden Fall noch einmal wiederkommen. Für die meisten, die Erfurt noch nicht kennen, ist die Landeshauptstadt eine unerwartete Überraschung.
Danach fand die Mitgliederversammlung der German Coworking Federation (GCF) statt. Die GCF ist der Bundesverband der Coworkingspaces und ich bin schon seit 2016 Mitglied. Übrigens Mitglied Nr. 7 🙂 Ich kann nur jedem Coworkingspacebetreiber die Mitgliedschaft empfehlen. Schon in meiner Gründungsphase habe ich so davon profitiert. Aber auch nach der Gründung findet dort ein reger, offener Austausch zu allen Themen statt. Die Unterstützung in der Corona Pandemie war auch sehr wichtig für mich.
Die Mitgliederversammlung war gut besucht und wirklich dringende Themen wurden besprochen und kamen zur Abstimmung. Wer nicht Mitglied der GCF ist, hatte die Möglichkeit im KrämerLoft eine Hausführung zu erleben. Unsere besondere KrämerLoft-Geschichte beeindruckt und inspiriert doch immer wieder viele Menschen, sogar die, die selbst schon ein Space gegründet haben.
Samstag war BarCamp Zeit
Dieses Veranstaltungsformat garantiert einfach immer, dass genau die Themen besprochen werden, die die Teilnehmer beschäftigen, da jeder eine Session anbieten kann. In diesen Sessions muss man nicht als Experte mit Wissen glänzen (man kann aber natürlich) sondern man kann auch einfach nur eine Frage oder eine Thema zur Diskussion stellen. Ich liebe BarCamps.
Übrigens fand zeitgleich zur COWORK auch das BarCamp Erfurt zum Schwerpunkt „Kinder- und Jugendmedien“ statt, was ich sonst gerne immer mitorganisiere. Dieses Jahr habe ich aus Gründen dann mal ausgesetzt. Freue mich darauf nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
Viele bunte Themen füllten das Sessionboard für Samstag und sorgten im Nachgang für gute Gespräche und Wissenstransfer.
Am Abend ging es in die Erfurter Innenstadt in den Saal des Café Nerly. Alexandra Bernhardt hat Johanna Voll, die sonst immer das legendäre Coworking-Quizz moderiert – mehr als nur würdig vertreten. Es hat viel Spaß gemacht und Team „CowKings“ hat Team „schicke Mitte“ nur knapp geschlagen. Team „Hinterbänkler“ war irgendwie nicht so in Fahrt. Aber ich sag nur „Niemals 120“ (Insider)! Die goldene Coworking Cow wandert somit das kommende Jahr bis zur nächsten COWORK quer durch Bayern. Hannes vom Ammersee Denkerhaus hat sie mitgenommen und ihr sogar einen eigenen Instagram-Account @cowkingscow gegönnt. Wer Lust hat, kann ihr gerne folgen.
Sonntagsworkshops
Am Sonntag finden zur COWORK traditionell immer vertiefende Workshops statt. Dieses Jahr hatten wir diese drei Workshops:
– Communityaufbau und -building (GCF)
– Leerstandmanagement – (Zwischen)Nutzung für kreative Orte (Thüringer Netzwerk der Gründungslabore UP THÜRINGEN)
– Coworkingfinanzierung über Crowdfunding (CoworkLand)
Resümee
Zwei Tage voll gepackt mit vielen Themen rund um Coworking. Ich kann diese Konferenz nur immer wieder jedem Coworkingspacebetreiber oder jedem der es werden will, empfehlen. 2016 habe ich noch lange vor meiner Gründung die COWORK in Hamburg besucht. Dort habe ich mich damals definitiv mit dem „Coworking Virus“ angesteckt.
Diesen persönlichen Austausch halte ich für sehr wichtig. Wir können als Branche gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir unsere Visionen der neuen Arbeitswelt weiter vorantreiben können. Wir haben gemeinsam schon so viel bewirkt und geschafft.
Wir lernen in vertrauter Atmosphäre voneinander und motivieren uns, mutig zu sein. Ein aus meiner Sicht großes Problem der Coworkingszene ist, unseren echten Mehrwert „Community“ zu transportieren und uns gegenüber anderen Desk- oder Office Sharing Geschäftsmodellen abzugrenzen und dann diesen Mehrwert auch zu monetarisieren. Es kostet uns Coworkingspacebetreiber alle viel Aufwand, eine offene und spannende Community aufzubauen, darin einen Wissenstransfer zu erzeugen und Impulse für Innovationen zu schaffen. Gerne kommen Unternehmen auf uns zu und möchten irgendwie „andocken“. Sie wollen lernen wie man innovative Arbeitsorte aufbaut und wie man die eigene Organisation verändern kann. Sie möchten Zugang zum Knowhow der Community. Und sie möchten Zugang zu den innovativen Ideen der Startups u.v.m.
Gerne ermöglichen wir diesen Zugang aber es kann eben nicht kostenfrei geschehen, da wir diesen besagten Aufwand gegenfinanzieren müssen. Das war nur eines von vielen Themen auf der COWORK „Einbindung von Netzwerk- und Kooperationspartnern“. Dieses Thema ist aber schon wieder einen eigenen Blogartikel wert und würde hier den Rahmen sprengen.
Zeit DANKE zu sagen
Ich möchte mich zu allererst bei meinem eigenen KrämerLoft-Team bedanken, die sich außerordentlich für dieses Event ins Zeug gelegt haben. Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich das beste Team ever habe, das mit Herzblut dabei ist und das KrämerLoft jeden Tag mitgestaltet. Sie haben mich auch mental die letzten Tage vor der COWORK aufgefangen und ausgehalten. Ich war schon ganz schön aufgeregt, dass alles klappt und wir nix vergessen haben. Perfektionistin eben! Unsere Christin hat übrigens auch die wunderschöne Reportage-Fotografie über die 3 Tage gemacht.
Ein dickes Dankeschön möchte ich auch an das GCF-Orga-Team senden. Die Arbeit mit diesen Menschen in der GCF, die das gleiche Mindset und die gleiche Vision haben, ist immer so bereichernd. Es sind Menschen die anpacken, super verlässlich und ehrlich sind und einfach machen. Es war mir ein Fest mit euch zusammen die COWORK2022 zu organisieren. Fette Umarmung an Christopher, Nico, Vicki, Philipp, Dina, Christoph und Christian.
Und was wäre so ein Event ohne Kooperationspartner? Entweder nix, weil sie gar nicht stattfinden könnte oder eben nur halb so schön. Danke an unsere beiden großen Kooperationspartner das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft (TMWWDG) und das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx). Übrigens zweiter Running Gag der COWORK2022: Wer kann am schnellsten TMWWDG aussprechen ohne sich zu verhaspeln. Ein weiteres Dankeschön, geht an die Wirtschaftsförderung der Stadt Erfurt, die uns für alle Teilnehmer ÖPNV-Tickets für das Wochenenede gesponsert hat.
Zum Dank verpflichtet sind wir selbstverständlich auch unseren Sponsoren: jura, BEYDES, poddie.com, independesk, cobot, STRÖM, UNICAPS, CoWorkLand, tbd* und Goldbock.
Ausblick auf die COWORK2023
Nächstes Jahr geht´s nach Solingen und Wuppertal. Wir freuen uns jetzt schon drauf, dort alle wiederzusehen und uns über die neusten Coworking Trends und Erfahrungen auszutauschen.
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